Dekontaminationssysteme für persönliche und empfindliche Ausrüstung gehen in Serie

©Kärcher

Eine neue Generation an Dekontaminationstechnologie für persönliche und empfindliche Ausrüstung hält sowohl in Deutschland als auch in Frankreich Einzug. Der Vertrag für das internationale Gemeinschaftsprojekt im Dekontaminationsbereich wurde bereits im Vorfeld unterschrieben, der offizielle formale Akt fand Mitte Februar im französischen Versailles statt. Paul Hellmuth vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz (BWB), in seiner Funktion gleichzeitig Projektmanager der französischen und deutschen Amtsseite, überreichte vor Ort den Auftrag an das Konsortium „EURODECONT“, welches aus Vertretern der beiden Unternehmen Kärcher Futuretech und dem französischen Partner NBC-Sys besteht.

Das BWB wie auch die französische Behörde DGA (Délégation Générale pour l’Armement) haben sich für eine Beschaffung im CBRN-Schutz entschieden, die diesseits des Rheins unter der Bezeichnung „Dekontaminationsausstattung Sondergerät“ läuft, auf französischer Seite den Titel „systèmes de décontamination de matériels sensibles“ (SDMS) besitzt.

Durch den konsequent modularen Aufbau der neuen Generation an Dekontaminationsmodulen ist es gelungen, unter Nutzung der gleichen Technologien die Systeme entsprechend der länderspezifischen Dekontaminationsanforderungen zu konfigurieren. Unter Berücksichtigung der nationalen Transportkonzepte können somit die Module in die jeweils vorhandene Familie der CBRN-Dekontaminationssysteme optimal integriert werden. Während die Bundeswehr auf das auch beim Dekontaminationssystem TEP90 eingesetzte geschützte Transportfahrzeug GTF ZLK 15 mit Hydraulikkran zurückgreift, bevorzugt die französische Armee zu den eingeführten Fahrzeugen kompatible Trailerlösungen. Nach erfolgtem Startschuss läuft die Realisierung des Projekts bei beiden Konsortialpartnern auf Hochtouren, so dass die ersten Systeme für das erste Halbjahr 2013 terminiert sind. Der aktuelle Auftragswert für das Konsortium liegt bei über fünf Millionen Euro, weitere Systeme sind bereits in Planung.

Durch die Beschaffung der Dekontaminationsausstattungen Sondergerät für die französische Armee und die deutsche Bundeswehr wird ein wesentlicher Beitrag zur Schließung der Bedarfslücke hinsichtlich des zunehmend ausgeprägten Dekontaminationsbedarfes für sensitive Ausrüstung, bedingt durch die Einführung moderner Infanterieausrüstungen (IdZ /D und des FÉLIN /F), geleistet.

Die Dekontaminationsausstattung Sondergerät gewährleistet die gründliche Dekontamination von sensitivem Material (optisches und elektronisches Gerät wie Funkgeräte, Personal Digital Assistant, Optroniken usw.) und von Teilen der persönlichen Ausrüstung (u.a. Handfeuerwaffen, Gefechtshelme sowie Teile der Ausstattung IdZ / SiE ) auch unabhängig und abgesetzt von einem Trägerfahrzeug. Die Dekontaminationsfähigkeit erstreckt sich hierbei auf alle drei Gefahrenbereiche und erfüllt dabei die Wirksamkeitskriterien der AEP-58.

Insbesondere auch vor dem Hintergrund der enorm gestiegenen terroristischen Bedrohung eines möglichen Einsatzes bzw. der Freisetzung von hochtoxischen Industriegiften (TIC’s/TIM’s - toxic industrial chemicals/materials) sowie von Ausbringung/Verteilung von radioaktivem Material (z. B. in Form von „Dirty Bombs“) hat sich zunehmend der Terminus „CBRN“ (chemisch, biologisch, radiologisch/nuklear) entwickelt und etabliert.

Hochmoderne Technologien im Mittelpunkt eines Deutsch-Französischen Gemeinschaftsprojektes

Teilen
Drucken
Nach oben