Diehl: Kurzbericht zum Geschäftsverlauf 2012/2013
Die Diehl-Gruppe hatte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 2.830 Mio € erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen damit 99 Mio € – bereinigt um Veränderungen des Konsolidierungskreises verbleibt ein Rückgang um 69 Mio € oder 2 %. Zurückzuführen ist dies auf erwartete Umsatzminderungen bei Defence und kupferpreisbedingte Rückgänge im Metallbereich. Deutliches Wachstum gab es wiederum in den Teilkonzernen Aerosystems und Metering, Controls ist stabil geblieben. Die Zahl der Beschäftigten hat sich um 395 auf jetzt 14.369 Mitarbeiter erhöht.
Gesamtbetrachtung – Deutliches Wachstum bei Aerosystems und Metering, Rückgänge bei Defence und Metall
Im Geschäftsjahr 2012 wurde ein Konzernumsatz von 2.829,9 Mio € erzielt. Gegenüber dem Vorjahr fehlen damit 99,4 Mio € oder 3 %. Hierbei ist zu beachten, daß durch Veränderungen des Konsolidierungskreises Umsatz in Höhe von per Saldo 29,7 Mio € abgegeben worden ist. Bereinigt um diese Effekte beträgt das Umsatzfehl gegenüber Vorjahr 69,7 Mio € (2 %). In der Betrachtung nach Teilkonzernen zeigen sich Umsatzrückgänge bei Defence und im Metallbereich, hier auch aufgrund des in der Durchschnittsbetrachtung gesunkenen Kupferpreises. Deutliches Wachstum haben die Teilkonzerne Aerosystems und Metering erzielt, auf Vorjahreshöhe liegt Controls. Die Zahl der Beschäftigten hat sich im Konzern um 395 Mitarbeiter auf nunmehr 14.369 Mitarbeiter erhöht. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erreichte im Berichtsjahr 79,1 Mio € nach 139,6 Mio € im Vorjahr. Einmal-effekte aus notwendig gewordenen Bereinigungen haben das Ergebnis beeinflusst. Ohne diese Einmaleffekte blieb das operative Ergebnis stabil, wobei noch hohe Vorleistungen für das Flugzeugprogramm Airbus A 350 XWB zu verkraften waren.
Umsatzrückgang bei Defence – Konsequente Ausrichtung des Geschäfts am Bedarf der Streitkräfte
Hohe Haushaltsdefizite in den Nato-Mitgliedsstaaten und die daraus resul-tierende Notwendigkeit zur Konsolidierung haben zu Einschnitten auch bei den Verteidigungsausgaben geführt, so dass die Umsätze sowohl mit dem nationalen Auftraggeber als auch den klassischen Abnehmerländern in Europa und Nordamerika im Berichtsjahr noch einmal zurückgegangen sind. Die Bundeswehrstrukturreform wirkte sich ebenfalls eher bremsend aus, brachte sie doch ein hohes Maß an Planungsunsicherheit mit sich, förderte aber zugleich die konsequente Ausrichtung des Beschaffungsprozesses am Bedarf der Streitkräfte. Das im Teilkonzern Defence gebündelte Verteidigungsgeschäft der Diehl-Gruppe fiel unter diesen Rahmenbedingungen gegenüber dem Vorjahr erwartungsgemäß niedriger aus (550 nach 643 Mio € im Vorjahr). Das Flugkörpersystemhaus Diehl BGT Defence konnte mit der Lieferung von Lenkflugkörpern sowie moderner Mittel- und Großkalibermunition ihr Geschäft weitgehend stabil halten. Im Vordergrund stand neben dem IRIS-T-Programm der Abschluss der Serienauslieferungen des schweren Seezielflugkörpers RBS 15 Mk3 an Deutschland und Polen. Das Entwicklungsvorhaben PARS 3 LR zur Bewaffnung des Kampfhubschraubers TIGER wurde in einer ausgedehnten Schießkampagne erfolgreich abgeschlossen. Die veränderten Einsatzszenarien der Bundeswehr und internationaler Streitkräfte führten im Bereich Flugkörper zu einer stärkeren Nachfrage nach Luft-Boden-Anwendungen. Mit der Portfolioerweiterung um die Produkte Gleitflugkörpersystem PILUM, 70 mm gelenkte Rakete und Laser Guided Sidewinder sowie mit Konzeptweiterentwicklungen im Rahmen von IRIS-T wird diesem Trend Rechnung getragen. Das Geschäft der Munitionszünderhersteller JUNGHANS Microtec und Junghans T2M verzeichnete im Berichtsjahr aufgrund niedrigerer Nachfrage aus den USA und aus Großbritannien ebenfalls einen Rückgang. Auch die AIM Infrarot-Module GmbH musste eine rückläufige Umsatzentwicklung hinnehmen. Die Diehl Defence Land Systems GmbH konnte sich im Kettengeschäft mit leichtem Wachstum gut behaupten, hatte jedoch bei den Instandsetzungsleistungen eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen. Der Teilkonzern Diehl Defence gehört zu den weltweit anerkannten Technologieführern in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Diehl hat seine eigene Aufstellung konsequent an den im Rahmen der Bundeswehrstrukturreform neu gewichteten Fähigkeiten ausgerichtet. Insofern sind wir zuversichtlich, der Bundeswehr auch künftig ein unverzichtbarer Partner zu sein.
Ausblick – 2013 leichtes Umsatzwachstum
Mit den Stichworten Schuldenkrise, Eurokrise und Finanzkrise sind die verschiedenen Facetten der Beeinträchtigungen umrissen, die auf die Realwirtschaft einwirken. Das normale konjunkturelle Auf und Ab kommt hinzu. Die diversifizierte Aufstellung der Diehl-Gruppe als Konglomerat wirkt in einer solchen Gemengelage stabilisierend, da sich die unterschiedlichen Geschäftsfelder in der Regel nicht gleichförmig bewegen. In aktueller Einschätzung spricht einiges dafür, dass sich die Krise nicht weiter verschärfen wird, sondern vielmehr eine leichte konjunkturelle Aufhellung Platz greift. Wir streben deshalb einen Konzernumsatz in der Größenordnung von 3 Mrd € an. In den Folgejahren rechnen wir wieder mit profitablem Wachstum.