Einsatzkräfte zwischen Fähigkeitslücken und Sparzwängen
Die Sparpläne der Bundesregierung sehen auch eine Reform der Bundeswehr vor. 2013 und 2014 sollen jeweils zwei Milliarden Euro eingespart werden und ein Personalabbau um 40.000 Mann wird geprüft. Schon im Vorfeld der Haushaltsgespräche betonte Bundesverteidigungsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg die Notwendigkeit, den Wehretat zu begrenzen und kündigte eine „Paradigmenumkehr“ an. Der Finanzrahmen solle in Zukunft den strukturellen Rahmen und das Anspruchsniveau der Bundeswehr bestimmen. Mit massiven Kürzungen in der Kommandostruktur will auch die NATO ihre Ausgaben um 1,5 Milliarden Euro absenken.
Die Handelsblatt Konferenz „Sicherheitspolitik und Verteidigungsindustrie“ (5. und 6. Oktober 2010, Berlin) greift die Diskussion um die neuen Sparzwänge der Bundeswehr und der NATO auf und stellt Lösungsansätze von Politik, Militär und wehrtechnischer Industrie für einen effizienten Umbau der Einsatzkräfte vor. Zum Auftakt der Veranstaltung spricht Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg.
Aus militärischer Sicht geht der Oberkommandierende des Allied Command Transformation der NATO General Stéphane Abrial und der Generalinspekteur der Bundeswehr General Volker Wieker auf die Konsolidierung der deutschen und internationalen Wehretats ein. Sie erläutern die Herausforderungen der Mitgliedsstaaten angesichts einer sich verschärfenden Sicherheitslage in Afghanistan und anderen Einsatzgebieten. Die Inspektoren der Heeres, der Luftwaffe und der Marine gehen darüber hinaus auf die jeweiligen Herausforderungen ihrer Streitkräfte ein.
Die Antworten der Industrie auf die unterschiedlichen Fähigkeitslücken angesichts reduzierter Beschaffungsetats stellen unter anderen Hans-Christoph Atzpodien (Thyssen Krupp Marine Systems), Lutz Bertling (EADS), Claus Günther (Diehl Defence Holding), Dr. Markus Hellenthal (Thales Deutschland), Frank Haun (KMW) und Gerhard Schempp (ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH) vor.
Über Fragen der Sicherheit in einer digitalen Welt und die sicherheitspolitischen Herausforderungen für die Innenpolitik spricht Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizére. Die zunehmende Bedeutung ressortübergreifender Zusammenarbeit und die Ansätze vernetzter Sicherheitsarchitekturen erläutern unter anderen Dr. Christoph Heusgen (Bundeskanzleramt) und Staatsminister Dr. Werner Hoyer (Auswärtiges Amt).
Die Handelsblatt Konferenz „Sicherheitspolitik und Verteidigungsindustrie“ hat sich zu einer der wichtigsten deutschen Treffpunkte für der Sicherheitsszene entwickelt und verbindet politische, militärische und wirtschaftliche Sicherheits- und Verteidigungsfragen. Die rund 300 Teilnehmer der Veranstaltung loben den strategischen und vernetzten Ansatz und schätzen die vielfältigen öffentlichen und persönlichen Diskussionsmöglichkeiten.
Das Programm finden Sie im Internet unter:
www.defence-conference.de