Rheinmetall bestätigt Konzernziele für 2013

Die Geschäftsentwicklung des Rheinmetall-Konzerns ist in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 von unterschiedlichen Entwicklungen in den Märkten und von der Neuausrichtung des Konzerns im Zuge des Strategieprogramms ‚Rheinmetall 2015‘ geprägt. Einem hohen Auftragseingang in Defence und einer sehr stabilen Entwicklung in Automotive stehen Sonderbelastungen aus dem Strategieprogramm und eine weiterhin schwache Umsatzentwicklung in Defence gegenüber.

Rheinmetall erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres einen Umsatz von 3.092 Mio €, was einem Minus von 6 Prozent entspricht (1.-3. Quartal 2012: 3.275 Mio €). Während der Umsatz in Automotive leicht gestiegen ist, blieb der Umsatz in Defence deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Im dritten Quartal lag der Konzernumsatz bereits wieder knapp über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum, dank eines Wachstums von 7 Prozent im Automotive-Geschäft.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT vor Sondereffekten) lag in den ersten neun Monaten bei 60 Mio € im Vergleich zu 122 Mio € im Vorjahreszeitraum. Hier spiegelt sich die unterschiedliche Performance der beiden Unternehmensbereiche Defence und Automotive wider. Der operative Verlust von Defence wurde von Automotive mehr als kompensiert. Unter Berücksichtigung der Aufwendungen für Restrukturierungen in Höhe von 60 Mio € ist das ausgewiesene Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausgeglichen.

Defence stärkt internationale Präsenz

Mit 1.263 Mio € blieb der Umsatz im Unternehmensbereich Defence um 207 Mio € oder 14 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres (1.-3. Quartal 2012: 1.470 Mio €). Der Umsatzrückgang betraf insbesondere die Divisionen Wheeled Vehicles und Combat Systems. Die Umsätze in der Division Combat Systems haben unter Budgetkürzungen in wichtigen Kundenländern gelitten, die insbesondere das Munitionsgeschäft betreffen. Zum Vorjahresumsatz hatte zudem der Mitte 2012 mehrheitlich veräußerte Bereich „Unbemannte Flugsysteme“ 22 Mio € beigetragen.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT vor Sondereffekten) sank von 31 Mio € auf -52 Mio €. Der Ergebnisrückgang betrifft alle drei Divisionen. In den Segmenten Combat Systems und Electronic Solutions wurde das Ergebnis durch rückläufige Umsätze und erhöhte Projektkosten belastet. Die Division Wheeled Vehicles hat sich im dritten Quartal stabilisiert, der ausgewiesene Verlust stammt hauptsächlich aus den ersten beiden Quartalen.
Sehr erfreulich ist die Entwicklung von Auftragseingang und Auftragsbestand. Der Auftragseingang stieg in den ersten drei Quartalen um 68 Prozent auf 2.644 Mio €, ein Zuwachs von 1.066 Mio € im Vergleich zum Vorjahr. Dies zeigt, dass die Inter-nationalisierungsstrategie von Rheinmetall Früchte trägt. So hat Rheinmetall zwei großvolumige Aufträge aus neuen Wachstumsregionen erhalten: ein Auftrag über 475 Mio € aus Katar und ein Auftrag über 1.100 Mio € aus Australien. 77 Prozent der Aufträge, die von Januar bis September 2013 erteilt wurden, kommen von Kunden außerhalb Europas. Der Auftragsbestand kletterte somit auf ein Allzeithoch von 6.285 Mio €, ein Plus von 39 Prozent (Ende September 2012: 4.528 Mio €).

Nicht zuletzt wegen der Kürzungen in den Verteidigungsbudgets von traditionell wichtigen Rheinmetall-Kunden liegt die strategische Priorität von Defence auf der Öffnung neuer Wachstumsmärkte. Besonders attraktive Wachstumsmöglichkeiten sieht Rheinmetall in Asien und im Mittleren Osten.
Mit Rheinmetall International Engineering, einem im dritten Quartal 2013 gegründeten Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und Ferrostaal, schafft Rheinmetall eine weitere Voraussetzung für die notwendige Internationalisierung. Das Joint Venture soll gerade auch ein Türöffner in den Märkten sein, in denen Rheinmetall bisher keinen oder nur beschränkten Zugang hatte. Darüber hinaus wird das neue Unternehmen dem stark wachsenden Bedarf an lokaler Infrastruktur für Wehrtechnik Rechnung tragen. Die Gesellschaft wird als Generalunternehmer oder Unterauftragnehmer Industrieanlagen aus einer Hand schlüsselfertig planen und umsetzen. Daneben erweitert Rheinmetall seine Fähigkeiten und Kapazitäten im Bereich Projektmanagement durch sehr erfahrene Projektmanager.

Stabilisierung im dritten Quartal

Im dritten Quartal 2013 erzielte der Rheinmetall-Konzern Erlöse von 1.030 Mio €, was einem Plus von 1 Prozent entspricht. (3. Quartal 2012: 1.022 Mio €). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT vor Sondereinflüssen) liegt bei 31 Mio € und damit ebenfalls knapp über Vorjahr (3. Quartal 2012: 30 Mio €). Die zwei Unternehmensbereiche entwickelten sich sehr unterschiedlich. Rheinmetall Automotive erzielte ein robustes Umsatzwachstum von 7 Prozent auf 601 Mio € (3. Quartal 2012: 562 Mio €). Das EBIT des Bereichs vor Sondereinflüssen legte sogar von 27 Mio € auf 39 Mio € zu. Rheinmetall Defence hingegen hat einen Umsatzrückgang von 7 Prozent auf 429 Mio € (3. Quartal 2012: 460 Mio €) zu verzeichnen. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank von 6 auf -4 Mio €.

Für das Gesamtjahr 2013 auf Kurs

Für den Konzern erwartet Rheinmetall bei einem Jahresumsatz zwischen 4,7 Mrd € und 4,8 Mrd € unverändert ein operatives Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) zwischen 180 Mio € und 200 Mio €.

Auf Basis der Geschäftsentwicklung des Unternehmensbereichs Defence im dritten Quartal 2013 wird die Prognose präzisiert. Bei einem Jahresumsatz von 2,3 Mrd € wird mit einem operativen Ergebnis von 60 Mio €, dem unteren Ende der bisherigen Prognose von 60 bis 70 Mio €, gerechnet.

Operatives Ergebnis zwischen 180 Mio € und 200 Mio €

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