Rheinmetall Defence-Bereich: Umsatz- und Gewinnprognosen 2012 angepasst

Der Rheinmetall-Konzern hat sich in den ersten neun Monaten 2012 in einem zunehmend schwierigen Marktumfeld behauptet und konnte sowohl bei Umsatz als auch Auftragseingang gegenüber dem starken Vorjahreszeitraum nochmals zulegen. Während der Automotive-Bereich das hohe Ertragsniveau des Vorjahreszeitraums erreichte, blieb das Defence-Ergebnis hinter dem Vergleichswert der ersten drei Quartale 2011 zurück.

Rheinmetall weist nach den ersten neun Monaten 2012 einen Konzernumsatz von 3.275 Mio € aus, was einem Anstieg um 5 Prozent entspricht (1.-3. Quartal 2011: 3.105 Mio €). Der Auslandsanteil des Konzernumsatzes ist im Berichtszeitraum von 71 Prozent auf 74 Prozent gestiegen. Der Auftragseingang legte in den ersten drei Quartalen 2012 um 10 Prozent auf 3.394 Mio € zu (1.-3. Quartal 2011: 3.090 Mio €).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt nach den ersten neun Monaten mit 177 Mio € unter dem Rekordwert des Vorjahres in Höhe von 203 Mio €. Das Konzernergebnis sank um 11 Mio € auf 108 Mio €.

Defence mit deutlichem Auftragsplus und hohem Auftragsbestand

Der Unternehmensbereich Defence erwirtschaftete in den ersten neun Monaten 2012 einen Umsatz in Höhe von 1.470 Mio €. Dies bedeutet eine Steigerung um 100 Mio € bzw. 7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresumsatz von 1.370 Mio €. Das Wachstum resultiert aus erstmals einbezogenen Gesellschaften, die den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 183 Mio € erhöhten. Dabei wirkte sich im Wesentlichen die erstmalige Einbeziehung der logistischen Fahrzeuge aus dem Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) aus. Bereinigt um Veränderungen des Konsolidierungskreises lag der Defence-Umsatz um 73 Mio € bzw. 5 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.

Ein deutliches Plus erzielte der Defence-Bereich im Auftragseingang: In den ersten drei Quartalen 2012 legten die Neubeauftragungen gegenüber dem Vorjahreswert von 1.303 Mio € um 275 Mio € oder 21 Prozent auf 1.578 Mio € zu. Der Auftragsbestand lag zum 30. September 2012 bei 4.528 Mio € gegenüber 4.746 Mio € zum 30.09. des Vorjahres und damit weiterhin auf hohem Niveau. Der Rückgang um 5 Prozent ist maßgeblich auf die Reduzierung der Stückzahlen des neuen Bundeswehr-Schützenpanzers Puma zurückzuführen, die zum Jahresende 2011 bereits in den Auftragsbüchern berücksichtigt wurde.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Defence-Bereichs lag nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2012 mit 79 Mio € unter dem Vorjahreswert von 104 Mio €. Nach Bereinigungen um Einmaleffekte und erstmals einbezogene Gesellschaften ergibt sich für die ersten neun Monate 2012 ein EBIT in Höhe von 53 Mio € nach 93 Mio € im entsprechenden Vorjahreszeitraum; diese Ergebniseinbußen sind auf Umsatzrückgänge sowie auf schwächere Margen im alten Konsolidierungskreis zurückzuführen. Bei Fahrzeugsystemen hat Rheinmetall Defence mit der Einleitung struktureller Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung und Effizienzsteigerung kurzfristig reagiert.

Ausblick 2012: Rheinmetall passt Umsatz- und Gewinnprognosen an

Vor dem Hintergrund des allgemein schwierigeren Marktumfelds im Automotive- und Defencegeschäft passt Rheinmetall die bisherigen Umsatz- und Ergebnisprognosen an.

Für den Unternehmensbereich Defence geht Rheinmetall davon aus, im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 2,4 Mrd € zu erreichen. Der bisherige Prognosewert lag bei einem Umsatz von 2,5 Mrd €. Die Rücknahme der Umsatzprognose um rund 100 Mio € ist im Wesentlichen auf die marktseitige Entwicklung im kurzfristigen Geschäft mit logistischen Fahrzeugen zurückzuführen. Die gegenüber dem Vorjahr trotz Sondererträgen schwache Ergebnisentwicklung des Defence-Bereichs in den ersten drei Quartalen 2012 wird auch angesichts eines starken vierten Quartals nicht aufgeholt. Für die Defence-Sparte wird daher für das Gesamtjahr 2012 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 170 Mio € und 180 Mio € erwartet. In dieser Ergebnisprognose sind alle im vierten Quartal 2012 zu erfassenden Aufwendungen für strukturelle Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung und Effizienzsteigerung berücksichtigt.

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