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Rheinmetall profitiert von langfristigem Investitionsprogramm in Brasilien und baut Brückenkopf in Südamerika aus

©Rheinmetall

Das neu gegründete Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und Ferrostaal, die Rheinmetall International Engineering (RIE), steht vor der Auslieferung der ersten Module im Rahmen eines großvolumigen Auftrags in Brasilien, der dem Unternehmen eine strategisch wertvolle Verankerung in Südamerika gibt.

Der Auftrag des brasilianischen Tochterunternehmens der Rheinmetall International Engineering, der Ferrostaal Industrieanlagen Óleo e Gás do Brasil (FIA do Brasil), umfasst ein Gesamtvolumen von mehreren hundert Millionen Euro. Ab Juli sollen die ersten Module für Spezialschiffe ausgeliefert und installiert werden, die als Produktions- und Lagereinheiten eine wichtige Rolle bei der Erschließung neuer Felder für die Gas- und Ölgewinnung vor der Küste Brasiliens spielen werden.

Ferrostaal hat diesen Großauftrag in die Joint Venture-Gesellschaft Rheinmetall International Engineering eingebracht, die Anfang 2014 an den Start gegangen ist.

Der Auftrag beinhaltet die Ausstattung von sechs Spezialschiffen für die Gas- und Ölgewinnung, für die die FIA do Brasil in einem Konsortium mit der brasilianischen Tomé Engenharia S.A. als Generalunternehmer verantwortlich ist. Die Arbeiten für die mobilen Produktions- und Lagereinheiten (Floating Production Storage and Offloading Vessels, FPSO) werden vollständig in Brasilien durchgeführt.

Der Rheinmetall-Konzern erwartet sich aus den Aktivitäten der RIE in Brasilien, die dort über eine starke lokale Infrastruktur und entsprechende Verankerung verfügt, wertvolle Impulse auch für vertriebliche Erfolge seines angestammten Produktportfolios im Defence-Bereich.

Aussicht auf volumenstarke Folgeaufträge

Nach der bevorstehenden Übergabe der ersten Module für die mobilen Produktions- und Lagereinheiten erwartet Rheinmetall International Engineering weitere volumenstarke Folgeaufträge im Bereich der Offshore Gas- und Ölgewinnung in Brasilien.

Der bestehende Auftrag wie auch die absehbaren Anschlussaufträge sind Teil eines langfristigen Investitionsprogramms, mit dem die brasilianische Regierung beabsichtigt, bis 2020 die Vorkommen der jungen Offshore Ölfelder wie unter anderem „Tupi", „Libra“ und „Pre Salt“ vor der brasilianischen Küste zu erschließen.Dafür stehen weitere Aufträge zur Ausstattung mobiler Produktions- und Lagereinheiten (FPSO) an.

Investitionsprogramm der Petrobras in Höhe von 154 Mrd USD

Strategisches Ziel der brasilianischen Regierung ist, die tägliche Öl-Produktion von derzeit 2,1 Millionen Barrel bis zum Ende des Jahrzehnts auf 4,2 Millionen Barrel zu verdoppeln. Dafür hat das brasilianische Mineralölunternehmen Petrobras – eine der größten Ölfirmen weltweit – im Bereich „Exploration and Production“ ein Investitions-programm von 154 MrdUSD aufgelegt, das bis zum Jahr 2020 realisiert werden soll.

Spezial-Schiffe als hochmoderne Schlüsselelemente der Offshore-Förderung

Das Konsortium von Tomé Engenharia S.A. und Ferrostaal Industrieanlagen Óleo e Gás do Brasil baut die zu liefernden Module zur Rohölaufbereitung in einer von ihm eigens eingerichteten Werft bei Maceio im Osten Brasiliens. Diese Module sind für die sogenannten „Floating Production Storage and Offloading Vessels" (FPSO) vorgesehen, die als Produktions- und Lagereinheiten bei der Offshore-Gewinnung im neuen Ölfeld „Tupi" vor der Küste Brasiliens eingesetzt werden. Auftraggeber und zugleich Eigentümer der Schiffe ist die Tupi BV, eine europäische Beteiligungsgesellschaft der Petrobras.

Die Spezial-Schiffe bieten bei der Offshore-Förderung gerade in tiefen Gewässern enorme Vorteile. Als mobile Produktions- und Lagereinheiten sind sie schnell und flexibel einsetzbar und machen den Aufbau einer aufwändigen lokalen Pipeline-Infrastruktur überflüssig. Das geförderte Öl wird von den Bohrplattformen über Unterwasser-Rohrleitungen auf die Schiffe geleitet, wo es aufbereitet und bis zur Weiterverladung auf einen Öltanker gelagert wird.


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Artikel griephan Redaktion
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