Rheinmetall und Ferrostaal treiben mit Joint Venture Internationalisierung voran

Rheinmetall und Ferrostaal gründen das Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall International Engineering. Das Joint Venture trägt dem weltweit stark wachsenden Bedarf an lokaler Infrastruktur für Wehrtechnik Rechnung. Die Gesellschaft wird als Generalunternehmer oder Unterauftragnehmer Industrieanlagen aus einer Hand schlüsselfertig planen und umsetzen. Durch die Zusammenarbeit mit Ferrostaal schafft Rheinmetall die Voraussetzungen für weitere Internationalisierungsschritte.

Die Kompetenzen und Fähigkeiten von Rheinmetall Defence und Ferrostaal ergänzen sich sehr gut. Das neue Joint-Venture wird die Produktkompetenz von Rheinmetall mit der Kernkompetenz von Ferrostaal in den Bereichen Projektmanagement, Projektentwicklung, EPC-Contracting (Engineering, Procurement, Construction) und Fertigungsplanung bzw. -steuerung zusammenführen und unter dem Namen „Defence Solutions“ anbieten. Bereits zum Start des Joint Ventures sind relevante neue Defence-Projekte für Rheinmetall International Engineering identifiziert.

An dem Gemeinschaftsunternehmen werden Rheinmetall und Ferrostaal mit jeweils 50 Prozent beteiligt sein. Die Transaktion wird in Form eines Asset Deals realisiert, also durch die Übertragung von Aktiva und Passiva beider Partner auf die neu gegründete Rheinmetall International Engineering GmbH. Das Unternehmen wird bei Rheinmetall und Ferrostaal nach der Equity-Methode konsolidiert. Über die zugrundeliegende Bewertung wurde Vertraulichkeit vereinbart. Das Gemeinschaftsunternehmen steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden.

Der Hauptstandort von Rheinmetall International Engineering soll in Geisenheim (Hessen) sein. Das Unternehmen startet mit rund 200 Mitarbeitern, bisher hauptsächlich Beschäftigte der Ferrostaal Industrieanlagen GmbH.

Geschäftsfeld Öl & Gas

Das traditionell starke Öl- & Gas-Geschäft bringt Ferrostaal mit der Organisation der Ferrostaal Industrieanlagen GmbH in das Joint Venture mit ein. Rheinmetall International Engineering wird international als General- und Unterauftragnehmer in der Öl- und Gasindustrie auftreten. Zielmärkte sind neben der MENA-Region künftig auch Asien und Südamerika. Dieses Basisgeschäft von Rheinmetall International Engineering ermöglicht den konzentrierten Ausbau des Bereichs Defence Solutions. Da die regionalen Ziel- und Kernmärkte des Öl- und Gas-Geschäfts und der neuen Aktivitäten in der Wehrtechnik zum Teil identisch sind, erwarten Rheinmetall und Ferrostaal hier weitere Synergien. Die Verzahnung der Vertriebsnetzwerke beider Unternehmen wird einen breiteren Marktzugang ermöglichen, insbesondere mit Blick auf staatliche Auftraggeber.

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