Türkische Industrie schließt sich gemeinsamem U-Boot-Flugkörper-Projekt an

© Diehl Defence

Die türkische Firma Roketsan sowie die deutschen Unternehmen ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und Diehl Defence haben eine Kooperationsvereinbarung über die Entwicklung und Lieferung des U-Boot-Flugkörpers IDAS (Interactive Defence and Attack System for Submarines) unterzeichnet. Der Vertrag wurde auf der Verteidigungsmesse IDEF in Istanbul am 09.05.2013 unterschrieben.

IDAS verleiht getauchten U-Booten neue Fähigkeiten der Selbstverteidigung und asymmetrischen Kriegsführung, um Bedrohungen aus der Luft, von Marineschiffen und von küstennahen Landzielen zu bekämpfen. Das U-Boot kann den Mehrzweck-Flugkörper aus einem Torpedorohr starten. Aufgrund einer innovativen Glasfaserverbindung kann der Flugkörper während des gesamten Flugs vom Bediener im U-Boot kontrolliert werden. Dabei können das Ziel gewechselt, der Zielpunkt korrigiert oder die Mission abgebrochen werden. Das System lässt sich mit geringfügigem Aufwand in bestehende U-Boote nachrüsten.

Derzeit führt das IDAS-Konsortium das Initial Development Program (IDP) mit dem Ziel durch, ein verifiziertes Produkt zu entwickeln. Die Verifikation soll mit erfolgreichen Testschüssen von einem getauchten U-Boot in 2014 nachgewiesen werden. Gemäß der Kooperationsvereinbarung wird Roketsan für Entwicklung, Qualifikation und Serienfertigung des IDAS-Gefechtskopfs sowie für Unterstützungstests der Kontrollsektion (Control Actuation System) verantwortlich sein, an Aktivitäten der Systemauslegung mitwirken und sich mit einem Arbeitsanteil an der Serienfertigung des CAS beteiligen. Ein weiterer Partner ist die norwegische Firma Nammo, die den Raketen-Antrieb entwickelt und fertigt.

IDAS hat erfolgreiche Erprobungsschüsse auf einem Unterwasser-Testgelände in Norddeutschland sowie von einem U-Boot Klasse 212A der Deutschen Marine in der Ostsee absolviert. Das Projekt wurde mit dem Technologiepreis der deutschen Verteidigungsindustrie ausgezeichnet.

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