Elektrooptik von Cassidian schützt gegen lasergelenkte Waffen

©Cassidian

Cassidian hat ein elektronisches Schutzsystem entwickelt, das Fahrzeugen, Schiffen und Hubschraubern erstmals eine zuverlässige Abwehr von lasergelenkten Waffen ermöglichen wird. 

Das Schutzkonzept, das Cassidian im Auftrag der deutschen Beschaffungsbehörde entwickelt hat, beruht auf dem sog. "dazzling", d.h. der Blendung der Zieloptik des feindlichen Flugkörpers mit einem augensicheren Laserstrahl. Lasergelenkte Raketen werden nämlich ins Ziel geleitet, indem der Schütze das Visier der Waffenstation auf das Ziel gerichtet hält. Entweder werden von der Waffenstation Steuerungssignale per Laser an den Flugkörper gesendet oder die Waffenstation selbst richtet einen Laserstrahl auf das Ziel, dessen Reflektionen die Rakete ins Ziel führen. In beiden Fällen kann der Schütze wegen des Blendstrahls dem Ziel nicht mehr folgen, so dass der Flugkörper keine Zieldaten mehr erhält und am Ziel vorbei schießt. Die zur Zeit übliche Gegenmaßnahme besteht im Ausstoßen künstlichen Nebels.

Das Schutzsystem von Cassidian setzt eine spezielle Multispektraltechnologie ein, die auch gegen Schutzbrillen wirkt. Dabei ist die Verwendung eines augensicheren Lasers wichtig, um das System z.B. an Bord von Schiffen oder Hubschraubern auch in zivilem Umfeld – etwa in Häfen oder auf Flugplätzen – einsetzen zu können. D.h. die Blendung ist nicht verbunden mit einer Schädigung des Auges. Cassidian hat hierzu in Zusammenarbeit mit dem Flugmedizinischen Institut der Bundeswehr eine medizinische Studie durchgeführt und die Blendwirkung unterhalb der für Augen zulässigen Bestrahlungsstärke nachgewiesen. Voraussetzung für einen effizienten Schutz ist eine schnelle und präzise Detektion der Bedrohung durch einen Sensor mit extrem hoher Richtungsauflösung, die die zielgenaue Ausrichtung des Laserstrahls ermöglicht. Das Schutzsystem von Cassidian hat seine Wirksamkeit in erfolgreichen Feldtests bei der Wehrtechnischen Dienststelle 81 in Greding unter Beweis gestellt. Weitere Tests sollen im kommenden Jahr folgen.

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