Neues Marineradar TRS-4D von Cassidian

©Cassidian

Die Fregatten der Klasse F125 der deutschen Marine werden mit dem neuentwickelten Schiffsradar TRS-4D von Cassidian ausgerüstet und erhalten damit weltweit einzigartige Aufklärungs- und Überwachungsfähigkeiten. Cassidian hat nun die erste Werksabnahme des Radars durch die Kunden der Beschaffungsbehörde BAAINBw und Blohm + Voss Naval erfolgreich bestanden. Die Auslieferung des ersten Geräts, das für die Ausrüstung einer Landanlage in Wilhelmshaven vorgesehen ist, soll im kommenden Monat erfolgen. Die Lieferung des ersten TRS-4D für das Typschiff "Baden-Württemberg" ist im August geplant.

Das TRS-4D ermöglicht es Schiffen vom Patrouillenboot bis hin zur Fregatte, die unterschiedlichen Detektionsaufgaben von Schiffsradaren mittelgroßer Reichweite sowohl auf offener See als auch in komplexen Küstenzonen mit hoher Zieldichte wahrzunehmen. Es ist schneller und präziser als konventionelle Radare und kann für ein breiteres Zielspektrum eingesetzt werden, z.B. zur Abwehr asymmetrischer Angriffe.

Das neue Radar basiert auf einem neuem Systemkonzept. Entgegen den marktüblichen Systemen nutzt das Überwachungsradar TRS-4D erstmals in vollem Ausmaß die Vorteile von zahlreichen unabhängigen Strahlern auf Grundlage der AESA-Technologie (AESA = Active Electronically Scanned Array). Daraus ergibt sich eine weltweit unübertroffene Detektionsleistung. Kernelement der hier eingesetzten AESA-Technologie ist eine Vielzahl an Sende- und Empfangsmodulen von Cassidian, die auf der neuesten Galliumnitrid-Technologie (GaN) basieren. GaN besitzt einzigartige elektronische Eigenschaften, wie zum Beispiel einen hohen Leistungswirkungsgrad, und sichert effiziente Prozesse in der industriellen Fertigung. Cassidian ist europäischer Marktführer in dieser Technologie.

Das Systemkonzept des TRS-4D erschließt den Marinen und Küstenwachen die Vorzüge der AESA-Technologie, die bis dato nur für extrem teure Systeme zur Verfügung standen. Cassidian macht diese Technologie nun auch für mittelgroße Überwachungs- und Zielerfassungsradare wettbewerbsfähig. Das System wird in einer Variante mit vier feststehenden Antennenfeldern auf den F125-Fregatten zum Einsatz kommen; eine Variante mit einer einzigen, mechanisch drehenden Antenne ist ebenfalls verfügbar.

Die vier F125-Fregatten der "Baden-Württemberg"-Klasse sollen ab 2016 die Schiffe der  "Bremen"-Klasse (F122) ablösen.

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