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"Passivradar" von Cassidian bleibt unsichtbar

© Cassidian
Das Passivradar von Cassidian kann selbst "Tarnkappen-Flugzeuge" entdecken.

Cassidian hat ein sogenanntes "Passivradar" entwickelt, das sogar schwer detektierbare Flugobjekte wie z.B. "Tarnkappen-Flugzeuge" orten kann und selbst praktisch nicht detektierbar ist. Im Unterschied zu herkömmlichen Radaren sendet das "Passivradar" keine eigene Strahlung aus, sondern wertet Reflektionen der Strahlung von anderen Sendern, wie z.B. Rundfunk- oder Fernsehstationen aus, um Objekte zu erkennen.

Mit seinem Passivradar zielt Cassidian auf Anforderungen der zivilen und militärischen Luftraumüberwachung, die mit aktiv sendenden Radaren bisher nicht oder unzureichend erfüllbar waren. Im zivilen Einsatz ermöglicht das Passivradar die kostengünstige Kontrolle des Flugverkehrs ohne zusätzliche Emissionen und ohne Inanspruchnahme der ohnehin knappen Sendefrequenzen. Im militärischen Einsatz ermöglicht das System die verdeckte Überwachung weiter Bereiche unter Verwendung vernetzter Empfänger und bietet dabei den entscheidenden operativen Vorteil, dass das "Passive Radar" vom Gegner nicht geortet werden kann. Durch die besonderen Eigenschaften der genutzten allgegenwärtigen Radiosignale können auch schwer detektierbare Objekte, wie z.B. sog. Stealth-Flugzeuge oder -Schiffe, geortet werden. Ein weiterer Vorteil der neuen Technologie liegt in der erhöhten Erfassbarkeit von Radar-Schattenzonen in bergigem Gelände und in der Ortung von extrem langsam und tief fliegenden Objekten.

Ein Demonstratorsystem wurde bereits an das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung geliefert. Cassidians aktuelles Passivradar ist in einem Fahrzeug von der Größe eines kommerziellen Transporters mobil einsetzbar und mit geringstem logistischen Aufwand sehr schnell verlegbar. Nach erfolgreichen Testreihen, u.a. am Flughafen Stuttgart, sind bis Ende des Jahres der Aufbau eines seriennahen Systems und eigenständige wie auch Kunden-Messkampagnen geplant.

Technik
Artikel griephan Redaktion
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