TDW demonstriert erfolgreich skalierbare Wirkung

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Ingenieure der TDW haben eine neue Wirksystem-Technologie entwickelt. Streitkräfte können mit ihr eine skalierbare und auf das Ziel abgestimmte Wirkung erzielen. Der MBDA Deutschland-Tochter ist es kürzlich als weltweit erstem Unternehmen gelungen, diese Technologie erfolgreich in einer Versuchsserie nachzuweisen.

Bei der Demonstration auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienstelle 91 (WTD 91) in Meppen wurden 100kg Sprengstoff in einer Mk82-Hülle mit skalierbarem Gefechtskopf eingesetzt. Die reduzierte Wirkung des getesteten Gefechtskopfes war vergleichbar einer Wirkung mit 10 kg Sprengstoff. Ziel des Versuchs: Den Wirkradius erheblich zu reduzieren, d.h. Ziele im Nahbereich wirksam zu bekämpfen und gleichzeitig Schäden von weiter entfernten Gebäuden und Fahrzeugen zu minimieren.

Einsätze in asymmetrischen Szenarien fordern hohe Präzision und eine genau auf das Ziel abgestimmte Wirkung des Gefechtskopfes. Mit heutigen Wirksystemen ist dies nur eingeschränkt oder überhaupt nicht möglich.

Eine Antwort auf diese Herausforderung sind Wirksysteme, die eine „skalierbare“ Wirkung ermöglichen. Skalierbar bedeutet, dass Art und Größe der beabsichtigten Effekte im Einsatzraum flexibel einstellbar sind. So kann z.B. bei einem Luft-Boden-Einsatz der gewünschte Wirkungsgrad im Zielgebiet über das Cockpit durch den Piloten gewählt werden. Die Vorteile: Unbeabsichtigte Schäden werden minimiert und hohe Flexibilität im operationellen Einsatz mit nur einem Wirkmittel ist garantiert.

Mit dem erfolgreichen Test hat das Schrobenhausener Unternehmen nicht nur den hohen Reifegrad der Technologie demonstriert, sondern auch die Möglichkeit zur Integration in existierende Wirksysteme nachgewiesen. Eine Fähigkeitserweiterung im Bereich zielangepasste Luft-Boden-Wirkung bei der Luftwaffe wird damit möglich. So kann die Technologie z.B. in GBU-48 oder GBU-54-Flugkörper integriert werden.

Bei der deutschen Luftwaffe sind der Eurofighter bzw. der Tornado damit ausgerüstet. Die Wirksystem-Technologie kann grundsätzlich auch bei Heeres- und Marineflugkörpern verwendet werden.

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