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17.04.2014
Technik

Airbus Defence and Space stellt jüngste Generation von elektronischen Schutzsystemen vor

Airbus Defence and Space Electronics hat eine neue Generation von elektronischen Schutzsystemen in einer Reihe von Feldtests und Demonstrationen in einem nordeuropäischen Land vorgestellt. Unter winterlichen Extrembedingungen wurde die Leistungsfähigkeit von neu entwickelten Systemen der Elektronischen Kampfführung (Eloka) nachgewiesen, die Truppen in Krisenregionen ein bisher unerreichtes Schutzniveau bieten.

Mit diesen Systemen reagiert Electronics auf veränderte Kundenanforderungen, die nach Erfahrungen im Irak und in Afghanistan verlangen, dass bisher getrennte Aufgaben der elektronischen Kampfführung von kompakteren mobilen Systemen erfüllt werden. So sollen Aufklärungssysteme die Entdeckung und Auswertung von feindlichem Funkverkehr mit der Fähigkeit zu gezieltem Stören bestimmter Frequenzen verbinden. Dafür waren bisher jeweils eigene, meist wenig mobile Geräte mit hohem Strom- und Raumbedarf notwendig.

Die Entwicklungsaktivitäten konzentrierten sich auf das gezielte Stören von ferngezündeten Straßenbomben (RCIEDs) – eine der Hauptbedrohungen in internationalen Einsätzen. Dazu hat Airbus DS Electronics die sogenannte "Smart Responsive Jamming"-Technologie entwickelt, die in Sekundenbruchteilen Zündsignale erkennt und im Gegensatz zu konventionellen Störmethoden gezielt nur die Frequenz des feindlichen Signals stört. Unter anderem können damit Fahrzeugkonvoys in gefährdeten Gebieten gesichert und Entschärfungsteams (EOD) vor dem nachträglichen Zünden von Straßenbomben geschützt werden.

Einen weiteren Schwerpunkt der Tests bildete das Stören von modernsten Frequenz-Hopper-Radios über größere Entfernungen, was mit aktuell verwendeten Störsystemen nur unzureichend möglich ist. Außergewöhnlich gute Resultate im Bereich der Kommunikationsaufklärung (COMINT) lieferte dabei das ebenfalls integrierte neue Aufklärungssystem SMARTscout.

09.04.2014
Technik

SAAB successfully completes flight test with IRST for Gripen E

SAAB has successfully performed the first flight with the new sensor IRST (Infra Red Search and Track) which will feature in Gripen E, according to schedule. The IRST does not emit a signal and can, without revealing the aircraft’s own position, silently detect, track and identify all types of targets.

The purpose of the test flight was to verify IRST functions and the integration onto the Gripen E aircraft. The integration and development work is progressing according to schedule.

IRST is a new sensor and located in the front of the aircraft. It does not emit a signal and can, without revealing the aircraft’s own position, silently detect, track and identify all types of targets and is very useful against aerial targets with low radar cross section, such as stealth aircraft. The sensor is looking forward in a wide sector registering heat emissions from other aircraft, helicopters and from objects on the ground and sea surface.

Gripen E has significant performance improvements compared to previous versions, including a stronger engine, longer range, more weapons, new electronic radar and more advanced avionics. Today, Gripen is the backbone of five nations' air defences: Sweden, South Africa, Czech Republic, Hungary and Thailand. In addition, The Empire Test Pilot School (ETPS) in the UK uses Gripen in its training programme for future test pilots.

28.03.2014
Technik

Bundeswehr, Rheinmetall und IAI/ELTA testen Schiffsschutzsysteme MASS und NavGuard erfolgreich

Die Bundeswehr, Rheinmetall und die zu Israel Aerospace Industries zugehörige ELTA-Gruppe haben die Schiffsschutzsysteme MASS und NavGuard erfolgreich getestet. Die Erprobungen erfolgten unter Federführung des Marinekommandos Ende 2013 im Raum Hohwachter Bucht. An den Versuchen nahm auch die 2. Kompanie des Panzergrenadierlehrbataillons 92 aus Munster teil.

Den Erprobungen lag ein asymmetrisches Bedrohungsszenario zu Grunde. Ziel dabei war es, die Bedrohung seegehender Einheiten durch landseitig gestartete passive Lenkflugkörper abzuwehren. Im Rahmen ihrer Richtschützenausbildung fungierten dabei die Panzergrenadiere als „Angreifer“. Sie schossen vom Truppenübungsplatz Todendorf aus Panzerabwehrlenkraketen des Typs MILAN auf das in der Hohwachter Bucht liegende deutsche Hohlstablenkboot HL 352 Auerbach.

Um die Bedrohungen abzuwehren, war die Auerbach mit dem Rheinmetall-Täuschkörpersystem Multi Ammunition Softkill System (MASS) in der Variante MASS_ISS (Integrated Sensor Suite) ausgestattet. MASS_ISS verfügt über verschiedene Sensoren zur Detektion von Radar-, Laser- oder elektrooptischen Bedrohungen. Das neuartige Radaraufklärungssystems ELTA NavGuard bildet eine jüngst ergänzte Komponente, die aktiv vor anfliegenden Raketen oder Lenkflugkörpern warnt.

In diesem Szenario galt es, die passiven Lenkflugkörper MILAN mittels NavGuard unmittelbar nach Abschuss aufzuklären und die Bekämpfung durch MASS einzuleiten. Abschließend sollte die von MASS ausgelöste Abwehrmaßnahme den Flugkörper zum Absturz bringen. Die Herausforderung lag zum einen in der zuverlässigen Detektion der passiv geleiteten und sehr kleinen Flugkörper und zum anderen in der extrem kurzen Zeitspanne für die erfolgreiche Abwehr. So blieben nur 14 Sekunden für Detektion, Alarmierung, Auslösung der MASS-Gegenmaßnahme und Wirkung auf die MILAN.

In insgesamt fünf Durchläufen wurden alle anfliegenden Raketen innerhalb kürzester Zeit fehlerfrei von NavGuard aufgeklärt und in der Folge von MASS erfolgreich bekämpft. Die durchgeführten Versuche zeigten damit sehr gute Ergebnisse, die einen weiteren Meilenstein auf dem Weg hinsichtlich neuer Technologien zur Bekämpfung asymmetrischer Bedrohungen darstellen.

Rheinmetall beabsichtigt, die Serienreife des MASS_ISS mit integriertem NavGuard-System im Jahr 2015 zu erreichen.

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20.11.2013
Technik

Neuer Lenkflugkörper für die nationale Luftverteidigung erfolgreich getestet

Mit zwei Direkttreffern hat Diehl Defence die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Boden-Luft-Lenkflugkörpers IRIS-T SL nachgewiesen. Die beiden Schüsse fanden im Rahmen einer vom 04.-08.11..2013 auf der Overberg Test Range in Südafrika durchgeführten Erprobungskampagne statt und sind Bestandteil des Entwicklungsprogramms für den neuen Lenkflugkörper plus Startgerät, beauftragt vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).

Durch den Einsatz tief fliegender Zieldrohnen vom Typ DO DT-25 wurden realistische Luftverteidigungsszenarien dargestellt. Beide Flugkörper zerstörten ihre Ziele durch direkte Treffer und bestätigten damit die erwartete Präzision des Lenkflugkörpersystems. Die maximale Entfernung lag in einem Fall der Bekämpfung bei weit über 20 Kilometer.

IRIS-T SL ist als ein Effektor für die zukünftige bodengebundene Luftverteidigungsarchitektur der Bundeswehr vorgesehen und so ausgelegt, dass er sich leicht in diese Architektur integrieren lässt. Dafür sorgt die einfache Anbindung an Feuerleitsysteme über standardisierte Schnittstellen.

Auf Basis von IRIS-T SL bietet Diehl Defence Lösungen kompletter Luftverteidigungssysteme an. Die mobilen Systeme mittlerer Reichweite ermöglichen einen 360°-Rundumschutz vor Luftangriffen durch Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und Lenkwaffen. Sie erlauben die gleichzeitige Bekämpfung mehrerer Ziele selbst in kürzester Entfernung dank extrem geringer Reaktionszeiten.

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07.11.2013
Technik

SASPF-Einführung in der Bundeswehr: BWI schließt Rollout erfolgreich ab

Der BWI Leistungsverbund hat im Rahmen des IT-Projekts Herkules 45.000 Bundeswehr-Nutzer mit der SAP-basierten Anwendungssoftware SASPF ausgestattet und diese geschult. Damit hat die BWI ihren Auftrag in den Leistungskategorien „SASPF-Rollout“ und „SASPF-Ausbildung“ innerhalb von Herkules erfüllt.

Seit Oktober arbeiten die Bundeswehrangehörigen im Materiallager der Streitkräftebasis in Ladelund an der dänischen Grenze mit SASPF. Sie sind die letzten Nutzer, die die Standardanwendungssoftware auf Basis des Herkules –Vertrags erhalten haben. Die Einführung von SASPF in Ladelund stellt eine gewisse Zäsur dar. Letztmals wurde im Rahmen von Herkules ein SASPF-Rollout in einer Dienststelle durchgeführt.

SASPF – wichtiger Bestandteil vieler Prozesse in der Bundeswehr

Ziel von SASPF ist es, eine einheitliche IT-Unterstützung für die logistischen und administrativen Prozesse der Bundeswehr zu schaffen und damit eine Vielzahl von Systemen in Nutzung (SinN) abzulösen, die sich im Laufe der Jahre zu teilweise unwirtschaftlichen oder technisch veralteten Insellösungen entwickelt haben. Damit leistet SASPF einen Beitrag zur Optimierung der Arbeitsabläufe in der Bundeswehr. Die Bundeswehr passte die spezielle Anwendungssoftware auf SAP-Basis zunächst auf ihre Organisation und Anforderungen an.

Als IT-Partner der Bundeswehr unterstützt der BWI Leistungsverbund die Anpassung der Software sowie den Support, rollte die IT-Lösung für 45.000 SASPF-Nutzer aus, schulte diese und betreibt SASPF in ihren Rechenzentren.

Da die Bundeswehr bereits vor dem Herkules -Projekt Nutzer mit SASPF (Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien) ausgestattet hatte, arbeiten nach der Einführung jetzt insgesamt fast 53.000 Bundeswehr-Angehörige mit der IT-Lösung. Mit der Erfüllung des Auftrags im Rahmen von Herkules endet die Einführung von SASPF aber noch nicht. Die Bundeswehr hat noch weitergehenden Bedarf identifiziert: In den kommenden Jahren wird die BWI Systeme deshalb weitere Anwender schulen und mit der Software ausrüsten, so dass die Anzahl der Nutzer auf über 62.000 steigen wird.

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05.11.2013
Technik

Deutsche Luftwaffe nimmt Ground-Master-Radar von ThalesRaytheonSystems in Betrieb

ThalesRaytheonSystems hat die Inbetriebnahme seines für die Luftraumverteidigung entwickelten Langstreckenradars Ground Master 400 (GM 400) durch die deutsche Luftwaffe angekündigt. Es handelt sich um das erste von sechs Radarsystemen, die das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bestellt hat, um die Luftraumüberwachung in der Mitte Deutschlands von der Nordsee bis zu den Alpen zu verbessern. Das GM 400 ersetzt die älteren MPR-Radaranlagen von Thomson-CSF, die seit den 70er-Jahren im Einsatz sind. Die GM 400-Radare sind auf einem festen Radarturm installiert und können sowohl vom Radarstandort selbst als auch von einer entfernten Radarzentrale aus betrieben werden. Die Anlagen sind in das deutsche Luftraumüberwachungsnetz integriert.

Das im nordrhein-westfälischen Auenhausen in der Nähe eines Windparks installierte Radarsystem hat umfangreiche Genehmigungs-, Freigabe- und Betriebstests absolviert, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BAAINBw, der deutschen Luftwaffe, von Thales sowie von ThalesRaytheonSystems durchgeführt wurden. Beim zweiten Radar läuft derzeit die Validierung vor Ort am Standort der Anlage in Lauda-Königshofen (Baden-Württemberg). Alle sechs Radaranlagen sollen bis 2015 in Betrieb genommen werden.

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29.10.2013
Technik

Österreichisches Bundesheer entscheidet sich für Tracker-Minidrohne von Cassidian

Das österreichische Verteidigungsministerium gab die Bestellung von sechs Tracker-Mini-UAS mit insgesamt 18 Flugzeugen bekannt. Nach Bewertung des Einsatzes von Minidrohnen gemäß dem Plan zur Fähigkeitenentwicklung der österreichischen Streitkräfte ist die Beschaffung von weiteren kleinen unbemannten Luftfahrzeugen zwischen 2016 und 2017 vorgesehen.

Der Zuschlag für diesen Auftrag ging an Survey Copter, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Cassidian SAS und Entwickler und Hersteller von Starr- und Drehflügler-Minidrohnen, Kooperationspartner ist Kapsch, ein in Wien ansässiger internationaler Konzern für Verkehrstelematik, Informationstechnik und Telekommunikation.

Zu den Einsatzmöglichkeiten von Tracker zählen Ortung, Aufklärung, Identifizierung und Klassifizierung, Verfolgung, „Over the Hill“-Zielerfassung, Ziel- oder Achsenzuweisung sowie Sonder- und Antiterroreinsätze, Küsten-/Grenzüberwachung, Schutz der Streitkräfte, Unterstützung von Konvois, abgesessene Kampfeinsätze und militärische Operationen in Stadtgebieten. Da Tracker nach einem vorprogrammierten, während der Mission rekonfigurierbaren Plan völlig automatisch fliegt, können sich die Bediener ihrer Aufklärungsaufgabe widmen.

Das Kurzstrecken-Minidrohnensystem Tracker besteht aus einem Luftfahrzeug und einer Bodenstation. Die Minidrohne kann mit der Hand gestartet und in einem Rucksack untergebracht werden. Die Bodenstation umfasst zwei PCs und Joystick-Steuerkonsolen. Eine Datalink-Antenne ermöglicht die Echtzeit-Verfolgung des Flugzeugs.

11.09.2013
Technik

Neues Schiffsradar TRSS von Cassidian ortet sogar Schwimmer

Cassidian bringt ein neues X-Band-Schiffsradar auf den Markt, das für die Ortung von extrem kleinen Objekten und die Bekämpfung asymmetrischer Bedrohungen optimiert ist. Dank der modernen AESA-Technologie mit elektronischer Strahlschwenkung (AESA = Active Electronically Scanning Array) erhöht das neue taktische TRSS (Tactical Radar for Surface Surveillance) die Detektionsfähigkeiten und damit den Schutz der Schiffe von Marine und Küstenwache ganz erheblich.

Dank seinem geringen Gewicht, Energieverbrauch und Platzbedarf macht das TRSS die AESA-Technologie jetzt auch für kleine und mittelgroße Schiffe nutzbar. Das ist besonders für in Küstengewässern operierende Schiffe von Vorteil, die bisher überhaupt keine Radare mitführen konnten oder konventionelle Systeme mit mechanischer Antennenschwenkung einsetzen mussten. Auf kurze Distanz kann das TRSS kleine Objekte wie einzelne Schwimmer präzise orten und identifizieren. Der Bediener erhält damit einen optimalen Situationsüberblick, etwa in Bezug auf Terroranschläge, und kann zusätzlich Bewegungen an Land überwachen.

Cassidian hat bereits zahlreiche Radarsensoren für unterschiedliche Anwendungen auf Schiffen, an Land, in der Luft, im Weltall und im Sicherheitsbereich geliefert. Unter anderem liefert Cassidian etwa sein erfolgreiches Überwachungs- und Zielerfassungsradar TRS-3D für die neuen Schiffe der US-Küstenwache sowie sein Marineradar TRS-4D für die neuen F125-Fregatten Deutschlands. Darüber hinaus produziert Cassidian Radare für Satelliten, Kampfflugzeuge und Grenzüberwachungssysteme.

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10.09.2013
Technik

Optronikmastsystem für U-Boote mit optimierten Stealth-Eigenschaften auf DSEI vorgestellt

Auf der diesjährigen DSEI in London stellt Cassidian Optronics, die frühere Carl Zeiss Optronics, ihren neuen Low-Profile Optronikmast OMS 200 vor. OMS 200 ermöglicht durch Einsatz von neuentwickelten passiven Sensoren bessere Aufklärungsfähigkeiten, insbesondere bei schlechten Sichtbedingungen. Gleichzeitig zeichnet sich der Optronikmast durch optimierte Stealth-Eigenschaften aus, die sich aus seinem hochintegrierten kompakten Design ergeben. Mit seinem kompakten Design kann der OMS200 die bisher getrennten Systeme für Angriffs- und Aufklärungsaufgaben mit einem einzigen System erfüllen. Zugleich lässt sich der OMS 200 bei allen U-Boot-Typen sowohl im Neubau als auch im Rahmen von Modernisierungen installieren.

Das Optronikmastsystem beinhaltet die neueste Generation hochauflösender Sensoren, die sich modular zusammensetzen lassen. Alle Sensoren werden hinter nur einem Sichtfenster gebündelt. Dabei werden eine Kamera für den kurzwelligen Infrarotbereich (SWIR), eine hochauflösende Tagsichtkamera und ein augensicherer Laser-Entfernungsmesser auf minimalstem Raum kombiniert.

Über die hohe Bildqualität und -auflösung der integrierten SWIR-Kamera hinaus können durch die zusätzliche Kombination mit einem mittelwelligen Infrarotsystem (MWIR) weitere Daten gewonnen werden. Diese optionale Lösung erlaubt, das Optronikmastsystem zur Informationsgewinnung und für Aufklärungsmissionen auch unter widrigsten Sichtbedingungen einzusetzen. Gerade in nebligen und dunstigen Verhältnissen, die in der Dämmerung auf See häufig auftreten, kann das System den höchsten Einsatzanforderungen von U-Booten gerecht werden.

Die universelle Antennenschnittstelle ermöglicht das Zusammenspiel der Sensortechnologie mit unterschiedlichsten Antennen, wie beispielsweise mit Antennen der Elektronischen Aufklärung oder der Navigation. Die digital bereitgestellten Daten können unmittelbar mit See- und Landstreitkräften ausgetauscht werden. Dadurch wird die Rolle von U-Booten innerhalb einer allumfassenden Verteidigungsstrategie gestärkt.

Das System kann sowohl in einer Angriffsrolle als auch für Aufklärungsaufgaben eingesetzt werden, wofür normalerweise zwei verschiedene Systeme notwendig sind. Die daraus resultierende Kompaktheit bietet die geringstmögliche Radarsignatur und erschwert so die Detektion, vor allem in der Angriffsrolle.

13.08.2013
Technik

Rheinmetall: Auftragserfolge mit Hochleistungsschutz für Schiffe, Oberklasse-Limousinen und Schutzwesten

Rheinmetall Ballistic Protection hat wichtige Aufträge im Bereich der Hochleistungs-Schutztechnologien gewinnen können. Mit Faserverbundstoffen und keramischen Panzerplatten im Gesamtwert von rund 10 Mio € wird Rheinmetall maßgeblich dazu beitragen, Besatzungen von Schiffen und PKWs wie auch Sicherheitskräfte im Einsatz vor ballistischen Bedrohungen zu schützen.

Im Rahmen mehrerer Aufträge liefert Rheinmetall unterschiedliche Typen von Schutzsystemen an Kunden sowohl im zivilen wie im militärischen Bereich. Die Aufträge beziehen sich auf partielle Panzerungen für Schiffe eines internationalen Marinekunden, auf Faserverbund-Schutzkomponenten für gepanzerte Limousinen der Premium-Klasse sowie Schutzwesten der britischen Sicherheitskräfte, die für den G8-Gipfel im Juni abgestellt waren.

VERHA (Versatile Rheinmetall Armour) kennzeichnet eine Familie von Schutzlösungen, die für unterschiedlichste Anwendungen – im maritimen Bereich, bei Landfahrzeugen und auch als Bestandteil von Schutzwesten – konzipiert sind.

Weiterhin an Bord bleibt Rheinmetall bei geschützten Fahrzeugen von Mercedes-Benz: Das Unternehmen konnte den Auftrag zur Ausstattung der neuen Mercedes S-Klasse „Guard“ mit Faserverbund-Schutzkomponenten „VERHA Automotive“ für sich gewinnen. Somit sind Rheinmetall-Schutzkomponenten zum wiederholten Male auch für die kommende Fahrzeuggeneration im Topsegment platziert. Bereits seit 1988 verbaut Daimler Schutzkomponenten der heutigen Rheinmetall Ballistic Protection GmbH (früher: Verseidag) in Krefeld. Die S-Klasse wurde seitdem ununterbrochen mit diesen Produkten ausgestattet.

Sehr kurzfristig konnte Rheinmetall im Vorfeld des jüngsten G8-Gipfels (17./18.06.2013) auch einen Großauftrag aus Großbritannien unterstützen. So lieferte Rheinmetall mehrere Tausend Hartballistik-Einschübe „VERHA Inserts“ für die Schutzwesten der dort zur Absicherung eingesetzten Polizisten. Die VERHA-Hartballistik erhöht die Schutzklasse dieser Westen deutlich, da diese mit eingeschobener Kompositplatte auch Langwaffenprojektile abhält.

12.08.2013
Technik

TDW demonstriert erfolgreich skalierbare Wirkung

Ingenieure der TDW haben eine neue Wirksystem-Technologie entwickelt. Streitkräfte können mit ihr eine skalierbare und auf das Ziel abgestimmte Wirkung erzielen. Der MBDA Deutschland-Tochter ist es kürzlich als weltweit erstem Unternehmen gelungen, diese Technologie erfolgreich in einer Versuchsserie nachzuweisen.

Bei der Demonstration auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienstelle 91 (WTD 91) in Meppen wurden 100kg Sprengstoff in einer Mk82-Hülle mit skalierbarem Gefechtskopf eingesetzt. Die reduzierte Wirkung des getesteten Gefechtskopfes war vergleichbar einer Wirkung mit 10 kg Sprengstoff. Ziel des Versuchs: Den Wirkradius erheblich zu reduzieren, d.h. Ziele im Nahbereich wirksam zu bekämpfen und gleichzeitig Schäden von weiter entfernten Gebäuden und Fahrzeugen zu minimieren.

Einsätze in asymmetrischen Szenarien fordern hohe Präzision und eine genau auf das Ziel abgestimmte Wirkung des Gefechtskopfes. Mit heutigen Wirksystemen ist dies nur eingeschränkt oder überhaupt nicht möglich.

Eine Antwort auf diese Herausforderung sind Wirksysteme, die eine „skalierbare“ Wirkung ermöglichen. Skalierbar bedeutet, dass Art und Größe der beabsichtigten Effekte im Einsatzraum flexibel einstellbar sind. So kann z.B. bei einem Luft-Boden-Einsatz der gewünschte Wirkungsgrad im Zielgebiet über das Cockpit durch den Piloten gewählt werden. Die Vorteile: Unbeabsichtigte Schäden werden minimiert und hohe Flexibilität im operationellen Einsatz mit nur einem Wirkmittel ist garantiert.

Mit dem erfolgreichen Test hat das Schrobenhausener Unternehmen nicht nur den hohen Reifegrad der Technologie demonstriert, sondern auch die Möglichkeit zur Integration in existierende Wirksysteme nachgewiesen. Eine Fähigkeitserweiterung im Bereich zielangepasste Luft-Boden-Wirkung bei der Luftwaffe wird damit möglich. So kann die Technologie z.B. in GBU-48 oder GBU-54-Flugkörper integriert werden.

Bei der deutschen Luftwaffe sind der Eurofighter bzw. der Tornado damit ausgerüstet. Die Wirksystem-Technologie kann grundsätzlich auch bei Heeres- und Marineflugkörpern verwendet werden.

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22.07.2013
Technik

155 mm Vulcano SAL erzielt Direkttreffer auf 33 km Reichweite

Anfang Juli 2013 wurden auf der Alkanptan Test Range in Südafrika nach einer Woche ausgedehnter Tests die Schießversuche mit Vulcano 155 mm Guided Long Range (GLR)-Semi Active Laser (SAL)-Munition erfolgreich abgeschlossen. Die gelenkte Vulcano-Munition demonstrierte ihre Präzision in den Modi „GPS Midcourse Guidance“ und nachgeschaltetem „GPS–Zielendanflug“. Darüber hinaus wurde im Modus „SAL-Zielendanflug“ die geforderte Genauigkeit mit Direkttreffer am Ziel vorgeführt. VULCANO 155 GLR-SAL wurde mit der Panzerhaubitze PzH2000 verschossen. Die Zielentfernung bei den Schießversuchen lag bei rund 33 km.

Die Vulcano Präzisions-Munitions-Familie umfasst das Marinekaliber 127 mm und das Heereskaliber 155 mm und wird grundsätzlich als Dual-Mode-System realisiert. Die Zielendanflüge werden wahlweise im GPS-Mode mit Anfliegen der Zielkoordinate bzw. im SAL-Mode mit Anfliegen von stationären und bewegten Einzelzielen durchgeführt.

Die Demonstrationsschüsse wurden im Rahmen der deutsch-italienischen Programmvereinbarung über die 155 mm Gelenkte Munition durchgeführt. Das italienische Verteidigungsministerium ist der Hauptauftraggeber des Vulcano-Programms. Der Programmbeitrag des deutschen Bundesverteidigungsministeriums umfasst das SAL Terminal Homing System, das Feuerleitsystem und die Munitions-Programmierung sowie Test- und Schieß-Ausrüstung, wie die Panzerhaubitze PzH2000.

Diehl Defence und Oto Melara arbeiten gemeinsam im Rahmen der Kooperationsvereinbarung über konventionelle und gelenkte Munition in der Vulcano -Programmentwicklung zusammen.

Für das Demonstrationsschießen wurde eine 2x2 m-Zieltafel in einer Entfernung von ca. 33 km aufgestellt. Im Modus „GPS-Zielendanflug“ wurde die Präzision der gelenkten Vulcano 155 mm Munition mit weit unter 20 m demonstriert. Im Modus „SAL-Zielendanflug“ wurde die Genauigkeit der Munition mit Direkttreffer am Ziel aufgezeigt.

Das Vulcano-Entwicklungs- und Serienvorbereitungs-Programm wird mit der Zielsetzung fortgeführt, im Laufe 2014 die Fertigung vorbereiten zu können.

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24.06.2013
Technik

Cassidian schützt Flugzeugpassagiere gegen Raketenangriffe

Cassidian hat ein intelligentes System zum Schutz von zivilen Flugzeugen gegen Raketenangriffe durch sog. MANPADS (Man-Portable Air-Defense Systems) entwickelt, das den Überflug von Krisengebieten sowie Starts und Landungen auf zivilen Flughäfen als auch das Befliegen von zivilen Lufträumen zulässt.

Wie das Unternehmen mitteilte, hat Cassidian nach umfangreichen Untersuchungen einen positiven Bescheid der Luftfahrtbehörden EASA und LBA auf eine Voranfrage bekommen, der die Ausrüstung von Flugzeugen in Businessjet-Größe außerhalb des Linienverkehrs erlaubt. Dies betrifft u.a. Flugzeugbetreiber, die im Auftrag von Staaten oder Hilfsorganisationen Transporte in Krisengebiete anbieten und Angriffen mit leichten, infrarot-gelenkten Raketen, den sog. MANPADS, besonders ausgesetzt sind.

Die Cassidian-Lösung besteht aus einer Modifikation des militärischen Raketenabwehrsystems AMPS (= Airborne Missile Protection System), das die UV-Strahlung anfliegender Flugkörper erkennt und Täuschkörper, sog. Flares, auslöst, die den Suchkopf der Rakete ablenken. Das System erfordert nur geringe Eingriffe in die Flugzeugarchitektur und erlaubt die Mitnahme von pyrotechnischen Täuschkörpern, wobei das Flugzeug seinen zivilen Status beibehält. Damit steht das bisher nur militärischen Kunden vorbehaltene AMPS ab jetzt auch allen zivilen Flugzeugbetreibern zur Verfügung, die ihre Mitarbeiter und Passagiere in Krisengebieten gegen MANPADS-Angriffe schützen wollen.

Flugzeuge mit militärischen Systemen an Bord dürfen in der Regel nur sehr eingeschränkt zivile Flughäfen und Lufträume nutzen, wodurch die operative Flexibilität solcher Flugzeugbetreiber wegen der nicht nutzbaren zivilen Infrastruktur stark eingeschränkt wird.

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17.04.2013
Technik

Airbus und EADS errichten neues „Stealth“-Gebäude am Flughafen Toulouse-Blagnac

Mit Unterstützung von EADS Innovation Works hat Airbus das erste „Stealth“-Gebäude am Airbus-Standort auf dem Flughafen Toulouse-Blagnac eröffnet.

Der Hangar C65 wurde von EADS und Airbus mit speziell geformten Aluminium-Paneelen verkleidet. Sie verhindern Signalstörungen des ILSSystems (Instrument Landing System), das am Flughafen auch bei eingeschränkten Sichtbedingungen sichere Landeanflüge ermöglicht. Aus Sicherheitsgründen hätte Airbus ohne diese Paneeltechnologie keine Baugenehmigung erhalten.

Große Gebäudefassaden stellen ein Problem für Flugzeuglandesysteme dar, da sie die einfallenden Funkwellen über die Landebahn hinweg wie ein Spiegel reflektieren. Solche Signalstörungen könnten Flugzeuge bei der Landung von der Mittellinie der Lande- und Startbahn abbringen. Deshalb ist die Errichtung von Gebäuden in der unmittelbaren Nähe von Lande- und Startbahnen verboten – es sei denn, sie verfügen über sogenannte „Stealth“-Eigenschaften, die sie für Funksignale „unsichtbar“ machen.

Herkömmliche Stealth-Technologie ist jedoch aufgrund ihrer extrem hohen Kosten zur Absorption der einfallenden Wellen nicht geeignet. Die Lösung in Toulouse macht sich stattdessen das optische Prinzip der Wellenbeugung zunutze, um die Funkwellen von der Start- und Landebahn wegzuleiten.
Derselbe Effekt ist für die schillernden Farben verantwortlich, die sichtbar werden, wenn man eine CD gegen das Licht hält. Mit Hilfe des modernen ILSSimulationstools ELISE (Exact Landing Interference Simulation Environment) – einer Entwicklung von Airbus Engineering, EADS Innovation Works und der École Nationale de l’Aviation Civile (ENAC) – konnte nachgewiesen werden, dass nur die oberen zehn Meter des Gebäudes entsprechend ausgerüstet werden müssten, was eine weitere Kostenersparnis bedeutete.

Mit der technischen Unterstützung von EADS Innovation Works wird Airbus ProSky diese Technologie nun vermarkten.

20.02.2013
Technik

Cassidian liefert neuen Eurofighter-Flugsimulator an die spanische Luftwaffe

Cassidian hat einen weiteren Eurofighter-Flugsimulator für die Ausbildung des Bordpersonals des 14. Geschwaders der Luftwaffenbasis Albacete an die spanische Luftwaffe geliefert, die an der Luftwaffenbasis Morón de la Frontera in Sevilla bereits zwei Simulatoren dieses Typs einsetzt.

Der Simulator ist Teil des leistungsfähigen Trainingssystems ASTA. Cassidian war verantwortlich für die gesamte Installation und Inbetriebnahme der Cockpit-Trainingseinheit mit interaktiver Pilotenstation (CT/IPS-E), die zusammen mit dem Full Mission Simulator (FMS) das ASTA-System bildet.

Derzeit werden 19 ASTA-Systeme in fünf Betreibernationen des Kampfflugzeugs Eurofighter für die Ausbildung des Bordpersonals eingesetzt. Das Trainingsspektrum reicht vom ersten Kennenlernen der Maschine bis zu realitätsgetreuen Einsätzen in hoch komplexen taktischen Umgebungen. Dabei kommt speziell für den Simulator angepasste Bordsoftware zum Einsatz, so dass das Verhalten des Flugzeugs und der Bordsysteme so genau wie möglich nachgestellt werden kann. Die an der Luftwaffenbasis Morón de la Frontera stationierten Simulatoren haben bereits 6.500 Simulationsstunden hinter sich, darunter 4.800 Trainingseinsätze.

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18.02.2013
Technik

Cassidian fertigt die 1.000. Zieldarstellungsdrohne

Cassidian hat die 1.000. Zieldarstellungsdrohne am Standort Friedrichshafen produziert. Am Dienstag wurde die Zieldarstellungsdrohne vom Typ DT 45 für den Bedarf der Bundesmarine fertig gestellt. Zieldarstellungsdrohnen werden zum Training für Flugabwehrmannschaften und Flugzeugbesatzungen sowie zum Test und zur Erprobung von Lenkflugkörpern eingesetzt.

Seit 2002 baut Cassidian Zieldarstellungsdrohnen, die mit unterschiedlichsten Sensoren und Sendern ausgerüstet werden können. Mit Infrarot- oder Radarstrahlern simulieren sie zum Beispiel Bedrohungszenarien, wie feindliche Flugzeug- oder Raketenangriffe.

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14.02.2013
Technik

Bundeswehr führt "Gladius"-Soldatenausstattung ein

Die Ausrüstung der infanteristischen Kräfte der Bundeswehr mit hochmodernen „Gladius“-Soldatenausstattungen wird verstärkt vorangetrieben. Der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern ist im Januar 2013 mit der Lieferung von 60 weiteren Systemen beauftragt worden. Bereits 2012 waren als Einstieg in die Beschaffung dieser neuen Infanterieausrüstung 30 Systeme für insgesamt 300 Soldaten beschafft worden.

Der nun erteilte Anschlussauftrag hat ein Volumen von 84 Mio € und umfasst die Ausrüstung von 60 Infanteriegruppen mit insgesamt 600 Soldaten.
Die Auslieferung dieser nun beauftragten Systeme erfolgt in zwei Losen zu je 30 Systemen in der Mitte des Jahres 2013 sowie am Jahresende. Somit erhalten die nächsten zwei Kontingente der Bundeswehr, die nach Afghanistan verlegt werden, rechtzeitig die neue Ausstattung.

Die ersten Gladius-Ausrüstungen, die noch 2012 unter Vertrag genommen wurden, werden derzeit planmäßig an die Bundeswehr ausgeliefert. Bis Juni 2013 erfolgt die vorbereitende Ausbildung der Soldaten an den Systemen, bevor das Einsatzkontingent nach Afghanistan verlegt wird.

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24.01.2013
Technik

Neues Marineradar TRS-4D von Cassidian

Die Fregatten der Klasse F125 der deutschen Marine werden mit dem neuentwickelten Schiffsradar TRS-4D von Cassidian ausgerüstet und erhalten damit weltweit einzigartige Aufklärungs- und Überwachungsfähigkeiten. Cassidian hat nun die erste Werksabnahme des Radars durch die Kunden der Beschaffungsbehörde BAAINBw und Blohm + Voss Naval erfolgreich bestanden. Die Auslieferung des ersten Geräts, das für die Ausrüstung einer Landanlage in Wilhelmshaven vorgesehen ist, soll im kommenden Monat erfolgen. Die Lieferung des ersten TRS-4D für das Typschiff "Baden-Württemberg" ist im August geplant.

Das TRS-4D ermöglicht es Schiffen vom Patrouillenboot bis hin zur Fregatte, die unterschiedlichen Detektionsaufgaben von Schiffsradaren mittelgroßer Reichweite sowohl auf offener See als auch in komplexen Küstenzonen mit hoher Zieldichte wahrzunehmen. Es ist schneller und präziser als konventionelle Radare und kann für ein breiteres Zielspektrum eingesetzt werden, z.B. zur Abwehr asymmetrischer Angriffe.

Das neue Radar basiert auf einem neuem Systemkonzept. Entgegen den marktüblichen Systemen nutzt das Überwachungsradar TRS-4D erstmals in vollem Ausmaß die Vorteile von zahlreichen unabhängigen Strahlern auf Grundlage der AESA-Technologie (AESA = Active Electronically Scanned Array). Daraus ergibt sich eine weltweit unübertroffene Detektionsleistung. Kernelement der hier eingesetzten AESA-Technologie ist eine Vielzahl an Sende- und Empfangsmodulen von Cassidian, die auf der neuesten Galliumnitrid-Technologie (GaN) basieren. GaN besitzt einzigartige elektronische Eigenschaften, wie zum Beispiel einen hohen Leistungswirkungsgrad, und sichert effiziente Prozesse in der industriellen Fertigung. Cassidian ist europäischer Marktführer in dieser Technologie.

Das Systemkonzept des TRS-4D erschließt den Marinen und Küstenwachen die Vorzüge der AESA-Technologie, die bis dato nur für extrem teure Systeme zur Verfügung standen. Cassidian macht diese Technologie nun auch für mittelgroße Überwachungs- und Zielerfassungsradare wettbewerbsfähig. Das System wird in einer Variante mit vier feststehenden Antennenfeldern auf den F125-Fregatten zum Einsatz kommen; eine Variante mit einer einzigen, mechanisch drehenden Antenne ist ebenfalls verfügbar.

Die vier F125-Fregatten der "Baden-Württemberg"-Klasse sollen ab 2016 die Schiffe der  "Bremen"-Klasse (F122) ablösen.

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08.01.2013
Technik

Luftverteidigungsflugkörper IRIS-T SL erfolgreich getestet

Anfang Dezember 2012 konnte Diehl Defence vor Vertretern der deutschen Amtsseite einen Prototypen des Lenkflugkörpers IRIS-T SL bei einem Testschießen auf der Overberg Test Range in Südafrika erfolgreich ins Ziel lenken.

Mit dem im Rahmen einer so genannten Validierungs-Versuchskampagne durchgeführten Schuss auf eine Zieldrohne wurde zum ersten Mal die komplette Funktionskette Ziel – Radar – Feuerleitung – Waffenrechner – Datenlink des neuen Lenkflugkörpers für die zukünftige Luftverteidigung der Bundeswehr getestet. In einer vom Lenkrechner vorausberechneten Entfernung zum Ziel wurde die zur Reduktion des Luftwiderstandes vorhandene aerodynamische Haube vom Flugkörper abgetrennt. Anhand der im Flug laufend vom Datenlink übermittelten Radar-Zieldaten konnte der Suchkopf auf das Ziel eingewiesen werden, fasste dieses auf und lenkte den Flugkörper ins Ziel.

Damit wurden die einwandfreien Funktionen der Einweisung des Flugkörpers durch externe Radardaten, die Zielerfassung nach dem Start und die anschließende Zielverfolgung erfolgreich demonstriert und sämtliche Versuchsziele erreicht.

Den neuen Boden-Luft-Lenkflugkörper IRIS-T SL entwickelt Diehl Defence im Rahmen einer Anpassentwicklung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Er basiert auf dem in der Luftwaffe und weiteren europäischen und internationalen Luftstreitkräften eingeführten Luft-Luft-Lenkflugkörper IRIS-T zur Bewaffnung moderner Kampfflugzeuge.

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03.01.2013
Technik

Elektrooptik von Cassidian schützt gegen lasergelenkte Waffen

Cassidian hat ein elektronisches Schutzsystem entwickelt, das Fahrzeugen, Schiffen und Hubschraubern erstmals eine zuverlässige Abwehr von lasergelenkten Waffen ermöglichen wird. 

Das Schutzkonzept, das Cassidian im Auftrag der deutschen Beschaffungsbehörde entwickelt hat, beruht auf dem sog. "dazzling", d.h. der Blendung der Zieloptik des feindlichen Flugkörpers mit einem augensicheren Laserstrahl. Lasergelenkte Raketen werden nämlich ins Ziel geleitet, indem der Schütze das Visier der Waffenstation auf das Ziel gerichtet hält. Entweder werden von der Waffenstation Steuerungssignale per Laser an den Flugkörper gesendet oder die Waffenstation selbst richtet einen Laserstrahl auf das Ziel, dessen Reflektionen die Rakete ins Ziel führen. In beiden Fällen kann der Schütze wegen des Blendstrahls dem Ziel nicht mehr folgen, so dass der Flugkörper keine Zieldaten mehr erhält und am Ziel vorbei schießt. Die zur Zeit übliche Gegenmaßnahme besteht im Ausstoßen künstlichen Nebels.

Das Schutzsystem von Cassidian setzt eine spezielle Multispektraltechnologie ein, die auch gegen Schutzbrillen wirkt. Dabei ist die Verwendung eines augensicheren Lasers wichtig, um das System z.B. an Bord von Schiffen oder Hubschraubern auch in zivilem Umfeld – etwa in Häfen oder auf Flugplätzen – einsetzen zu können. D.h. die Blendung ist nicht verbunden mit einer Schädigung des Auges. Cassidian hat hierzu in Zusammenarbeit mit dem Flugmedizinischen Institut der Bundeswehr eine medizinische Studie durchgeführt und die Blendwirkung unterhalb der für Augen zulässigen Bestrahlungsstärke nachgewiesen. Voraussetzung für einen effizienten Schutz ist eine schnelle und präzise Detektion der Bedrohung durch einen Sensor mit extrem hoher Richtungsauflösung, die die zielgenaue Ausrichtung des Laserstrahls ermöglicht. Das Schutzsystem von Cassidian hat seine Wirksamkeit in erfolgreichen Feldtests bei der Wehrtechnischen Dienststelle 81 in Greding unter Beweis gestellt. Weitere Tests sollen im kommenden Jahr folgen.